Awareness Konzept
Bei den A-Tagen treffen einzigartige Personen mit unterschiedlichen Lebensausrichtungen, Erfahrungen und Geschichten aufeinander. Um dieser Vielfalt etwas besser gerecht zu werden haben wir dieses Awareness-Konzept erarbeitet.
Der Begriff Awareness heisst übersetzt „bewusst sein“ oder „Achtsamkeit“. Ziel ist es einen gemeinsamen Umgang mit und Strategie gegen diskriminierende, gewaltvolle Verhaltensweisen zu finden. Im Sinne von Empowerment¹⁴ sollen Betroffene darin gestärkt werden, eigene Handlungsstrategien zu entwickeln, die es ihnen ermöglichen, sich die Situation wieder anzueignen, hierfür erhalten sie Unterstützung. Grundlage dafür sind die individuellen selbstbestimmten Grenzen, aller beteiligten Menschen. Diese können unterschiedlich aussehen und werden solidarisch gewahrt. Das erfordert ein Bewusstmachen der eigenen Positionen und Privilegien¹, aber auch Offenheit und Einfühlungsvermögen für die Positionen von anderen.
Viele Menschen erleben in ihrem Alltag verschiedene Formen von Übergriffen und Diskriminierung. Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, dass bei den A-Tagen kein Raum für verletzendes und grenzüberschreitendes Verhalten wie zb. sexistische³, antisemitische¹⁰, klassistische¹³, altersdiskriminierende⁸, rassistische⁷, queerfeindliche⁵, ableistische⁹, nationalistische¹² oder vergleichbare Kackscheiße gegeben wird und diese klar benannt werden. Wir stehen solidarisch mit den Betroffenen und treten entschlossen diesen dingen entgegen. Auch wenn wir einen „safer space“, einen sichereren Raum, bieten wollen – ist uns bewusst, dass das nicht vollständig garantiert werden kann. Wir wollen trotz alledem unser Bestes dafür geben, dass sich Alle auf der Veranstaltung wohl fühlen und hierbei nicht diskriminiert oder in ihren persönlichen Grenzen verletzt werden. Um das zu erreichen, haben wir uns zwei Lösungsansätze zur Vorbeugung und für den Umgang mit diskriminierenden und/oder grenzüberschreitenden Situationen/Verhalten überlegt. Diese können nur gemeinsam funktionieren!
1. Das Awarenessteam
Personen des Awarenessteams sind anhand von… erkennbar durch die folgenden Wege:
Sie befinden sich am 23,24 und 25.August an einem Infotisch im …….. zu finden Sollten sie sich nicht an diesem Ort befinden, kannst du sie telefonisch unter der Telefonnummer: ………. ereichen. Sie tragen Schilder mit AwA* darauf, sowie schwarze bauchtaschen mit einem Pink leuchtenden Button. Sie sind jederzeit für dich erreichbar.
Sie sind sensibilisiert und bieten betroffenenzentrierte¹⁵ Unterstützung an. Das machen sie ua. indem sie:
1. euch beratend und unvoreingenommen zur Seite stehen
2. unterstützen und begleiten in Situationen, die für euch eventuell schwierig sind
3. sich bei betroffenen Personen nach Bedürfnissen erkundigen und sie, wenn möglich und gewünscht, erfüllen
4. Personen dabei unterstützen ihre Handlungsfähigkeit wiederzuerlangen oder auszubauen
Das Awarenessteam beschäftigt sich nur nach Kapazität mit gewaltausübenden Personen bei der Reflektion ihrer Taten/Verhaltensweisen.
Wie du genau das AwarnessTeam vor Ort erkennst, wird durch Plakate in und um den Locations/Infopunkt deutlicher.
2. Solidarität und Eigenverantwortung aller Mitstreiter*innen
Solidarität und Eigenverantwortung beginnt mit einem bewussten Umgang miteinander welcher die oben genannten Diskriminierungsformen mitdenkt. Die Voraussetzung dafür ist zum einen das Auseinandersetzen mit den eigenen Privilegien. Zum anderen die Auseinandersetzung mit, durch die Gesellschaft, verinnerlichten Machtstrukturen. Aufrechterhaltende Verhaltensweisen sind bewusst und unbewusst erlernt.
Was kann das Konkret bedeuten?
Bei den A-Tagen wird es hauptsächlich um den Austausch miteinander gehen. Um das möglichst diskriminierungsarm zu gestalten haben wir mehrere Vorschläge und Denkanstöße. z.B.: wäre es gut wenn ihr euch vor einer Diskussion/Gespräch auf gemeinsame Regeln einigt, an die ihr euch halten wollt (sich gegenseitig ausreden zu lassen , Denkpausen mitdenken, Handzeichen usw.). Gerade wenn Diskussionen unnachgiebig geführt werden, kann es nicht schaden, wenn ihr euch selber fragt, ob der Raum gerade der passende ist und ob es eigentlich noch um das ursprüngliche Thema der Debatte geht. Gegensätzliche Meinungen zu akzeptieren und auszuhalten kann auch ein wichtiger bestandteil von Austausch (Prozessen). Wenn du Kritik üben willst, bedenke bitte aus welcher Position du kritisierst und ob der Zeitpunkt passend ist.
Zu einem bewussten Umgang miteinander gehört für uns u.a., dass wir uns mit unserem Pronomen vorstellen, wenn vorhanden, und ggfls. in Gesprächen danach fragen. Nehmt es nicht als gegeben hin, dass ihr Menschen nach euren gesellschaftlichen Normen lest und aufgrund dessen gendert, sondern schafft Raum dafür herauszufinden womit sich euer Gegenüber wohlfühlt.
Wenn du bei den A-Tagen das Gefühl hast, dass es jemensch nicht gut geht oder du den Eindruck hast, dass sich jemensch unwohl fühlt, sei es in einem Gespräch, einer Diskussion oder sonstwo, übernimm Verantwortung indem du z.B. die Person ansprichst und Unterstützung anbietest. Wenn du dir dabei nicht sicher bist , oder es aus egal welchem Grund nicht möglich ist kannst du dich auch gern an das Awareness-Team wenden.
Die Infektionszahlen von Atemwegserkrankungen steigen wieder, daher bitten wir euch auch draußen so gut es geht Abstand zueinander bzw. zu anderen Bezugsgruppen zu halten. Tragt ansonsten Masken, diese könnt ihr am Infopunkt bekommen. Es wird die Möglichkeit geben sich auf Corona zu testen. Nutzt diese oder besorgt euch selber Tests. Wenn ihr euch krank fühlt, dann bleibt bitte lieber zuhause.
Wie können wir mit grenzüberschreitendem Verhalten umgehen, Betroffenen zur Seite stehen und sie aktiv unterstützen?
Ob eine Grenzüberschreitung stattgefunden hat oder nicht entscheiden betroffene Personen selbst. Das individuelle Empfinden dieser Grenzüberschreitung sollte nicht in Frage gestellt werden (Definitionsmachtprinzip²).
Für solidarische Mitstreiter*innen
Wenn du eine Situation mitbekommst, in der eine Person sich angegriffen, missachtet, diskriminiert, verletzt, abgewertet oder überfordert fühlt, und sich die Person der gewaltausübenden Person gegenüber selbst ermächtigt, vereinnahme die Situation nicht, um die betroffene Person nicht zu entmündigen.
Um deinen Support nonverbal auszudrücken könntest du dich z.B.: im Raum hinter der Person als Rückendeckung positionieren oder demonstrativ Abstand zu der gewaltausübenden Person nehmen.
Erkundige dich nach Bedürfnissen der betroffenen Person.
In vielen Situationen kann es auch sinnvoll sein Support beim Awarenessteam oder anderen Umstehenden zu suchen.
Bist du dir unsicher ob eine Person gerade Unterstützung braucht, frage nach. Menschen in Ohnmachtssittuationen können sich möglicherweise nicht mehr selbst Hilfe suchen. Betroffene Personen sind in diesem Fall auf deine Aufmerksamkeit angewiesen.
Es kann helfen betroffene Personen an einen ruhigen Ort zu begleiten und für sie da zu sein, wenn sie nicht alleine sein wollen. Für jemensch „da sein“ kann auch bedeuten, mit der betroffenen Person gemeinsam zu überlegen, wie sie in der Situation zurecht kommt, was ihr gut tun würde und wie sie handlungsfähig bleibt oder werden kann.
Für Personen die Gewalt ausgeübt haben
Mach dir klar, dass du dich NICHT in der Rolle einer betroffenen Person befindest, sondern die gewaltausübende Person bist. Ausschließlich die Perspektive der betroffenen Person zählt. Überlasse den Raum der betroffenen Person, reflektiere dein Verhalten und bearbeite deine Gefühle vorrangig mit dir selbst. Dich zu rechtfertigen und entschuldigen nützt oft nur dir selbst. Du solltest das nur machen, wenn es ausdrücklich gewünscht ist. Respektiere die Wünsche und Bedürfnisse der betroffenen Person.
Konsequenzen
Bei Nichteinhaltung des Awarenesskonzeptes behalten wir uns, nach Einbeziehung der Wünsche und Bedürfnisse von betroffenen Personen, Konsequenzen vor. Eine mögliche Konsequenz kann es auch sein von der Veranstaltung ausgeschlossen zu werden.
Wenn es etwas gibt was ihr an uns rantragen wollt, schreibt an unsere eMail (libertaereatage@riseup.net) oder sprecht die Menschen am Infopunkt an.
*Privilegien¹
Privilegien sind Eigenschaften die uns oft von Geburt an gesellschaftlich gegeben oder zugeschrieben werden und aufgrund dessen wir (gesellschaftliche) Vorteile besitzen.
Oft sind wir uns eigener Privilegien nicht bewusst, deswegen sind uns oftmals andere (gesellschaftliche) Positionen ebenfalls nicht bewusst. Dadurch kommt es vor, dass Personen unsensibel auftreten und handeln können. Bitte versucht diese Punkte mitzudenken und vorab zu reflektieren.
*Definitionsmachtprinzip²
Was für betroffene Personen grenzüberschreitendes Verhalten ist, entscheidet die Person selbst. Betroffene Personen tragen keine Schuld für diese Empfindungen. Betroffenen Personen müssen sich nicht in die Sichtweise der gewaltausübenden Personen hineinversetzen, sie belehren oder sie bei der weiteren Bearbeitung unterstützen. Betroffene Personen dürfen nicht unter Rechtfertigungsdruck geraten. In jedem Fall sollten alle Anwesenden parteilich mit von Diskriminierung/Grenzüberschreitung betroffenen Personen sein.
*Sexismus³
Ist die Diskriminierung aufgrund des biologischen und/oder sozialen Geschlechts sowie die Einstellungen, Stereotypen und kulturellen Elemente, die diese Diskriminierung begünstigen.
Sexismus besteht aus geschlechterbezogenen Konstrukten in Verbindung mit Macht. Cis⁶-Männer haben in unserer aktuellen Gesellschaftsform politische, soziale und ökonomische Macht (=Patriarchat). Sexistische Handlungen, die im gesellschaftlichen Kontext normal bis gewollt sind, dienen dem individuellen Vorteil, gewährleisten den Erhalt patriarchaler Machtstrukturen und führen zur kollektiven Entmündigung der betroffenen Personen.
*Queer⁴
Ist ein Sammelbegriff für Personen, deren geschlechtliche Identität (wer sie in Bezug auf Geschlecht sind) und/oder sexuelle Orientierung (wen sie begehren oder wie sie lieben) nicht der zweigeschlechtlichen, cis-geschlechtlichen und/oder heterosexuellen Norm entspricht.
*Queerfeindlichkeit⁵
Queer⁴feindlichkeit ist die Diskriminierung von queeren Menschen. Sie zeigt sich durch Ablehnung, Wut, Intoleranz, Vorurteile, Unbehagen oder körperliche bzw. psychische Gewalt, können sich aber wie andere feindliche Verhaltensweisen sehr unterschiedlich zeigen.
Sexismus ist Bestandteil von Queerfeindlichkeit, weil darunter zum einen die Abwertung von gelesener Weiblichkeit und auch expliziert nicht gellschaftlich genormtes männlich gelesenes Verhalten zu verstehen ist, zum anderen auch ein System, dass die Eigenschaften, Körper und Sexualitäten als binäres¹⁶, heteronormatives Konstrukt sehr eng und als sich gegenseitig ausschließend definiert.
Sämtliche Körper, die diese eng gesteckte Norm der Zweigeschlechtlichkeit und Heterosexualität in Frage stellen, erfahren Diskriminierung. Zusätzlich erfahren alle queeren Menschen, die weiblich sind, als weiblich gelesen werden und/oder weibliche Verhaltensweisen/Eigenschaften aufweisen, Abwertungen und Diskriminierung, da in einer sexistisch und patriarchal strukturierten Gesellschaft expliziert nicht gellschaftlich genormtes männlich gelesenes Verhalten insgesamt abgewertet wird.
*Cis⁶
Die Vorsilbe „cis“ verweist auf die Übereinstimmung der eigenen Geschlechtsidentität mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht. Cis wird häufig genutzt, damit nicht nur trans*, und nicht-binäre* Personen markiert werden.
*Rassismus/Rassismen⁷
Rassismus ist die bewusste und unbewusste Hierarchisierung (das Einteilen in „besser“ und „schlechter“) und Diskriminierung von Menschen auf Basis konstruierter Differenzen äußerlicher und/oder kultureller Art, die mit einer Aufteilung der Gesellschaft in die dazu gehörenden (“wir”) und die nicht dazu gehörenden (“ihr”) einhergeht. Die zugeschriebenen Unterscheidungen werdenmit positiven (“wir”) oder negativen (“ihr”) Merkmalen (Charakter, Moralität, Vernunft-begabung, etc. …) verknüpft.
*Altersdiskriminierung⁸
Auf Basis von diskriminierenden Annahmen über das Alter werden Menschen ausgegrenzt und ihnen werden die Fähigkeit für sich selber Entscheidungen zu treffen, Belastbarkeit, andere Fähigkeiten, Wissen und/oder Erfahrungen abgesprochen. Es wird unterschieden zwischen der Diskriminierung von „alten“ Menschen (Ageismus) und der von „jungen“ Menschen (Adultismus). Dabei spielt das tatsächliche biologische Alter eine untergeordnete Rolle, es reicht auch als solche gelesen zu werden.
*Ableismus⁹
Das englische Wort ability (Fähigkeit) und das dazugehörige to be able (fähig sein) deuten an, worum es geht: Ableismus meint die Bewertung und häufig auch Abwertung von Menschen aufgrund ihrer angenommenen oder tatsächlichen Fähigkeiten. Im Extremfall werden Menschen auf das reduziert, was sie vermeintlich können oder nicht können, und andere Aspekte der Person werden nicht mehr beachtet. Die Bewertungen beruhen häufig auf pauschalen Annahmen über gesellschaftliche Gruppen. Dabei wird weder reflektiert, woher diese Annahmen kommen, noch wird die Relevanz der Fähigkeit selbst hinterfragt. Es gibt je nach Kontext ein Set an Fähigkeiten, das scheinbar „natürlich“ ist, obwohl es sich in vielen Fällen um gesellschaftliche Standards handelt. Ableismus kann sich als offene Behindertenfeindlichkeit äußern, das Phänomen ist allerdings umfangreicher und vielschichtiger.
*Antisemitismus¹⁰
Als Antisemitismus werden alle pauschalen Formen von Judenhass, Judenfeindlichkeit oder Judenfeindschaft bezeichnet. Antisemitismus wurde nach der Shoah¹¹ zum Sammelbegriff für alle Einstellungen und Verhaltensweisen, die Einzelpersonen oder Gruppen „den Juden“ zuordnen und ihnen negative Eigenschaften unterstellen, um die Abwertung, Ausgrenzung, Diskriminierung, Unterdrückung, Verfolgung, Vertreibung bis hin zur Vernichtung jüdischer Minderheiten (Völkermord) zu rechtfertigen.
Israel bezogener Antisemitismus liegt dann vor, wenn mindestens einer oder mehrere der folgenden Fragen mit ja beantwortet werden können:
Wird Israel dämonisiert (Verteufelung), delegitimiert (absprech en der Existenzberechtigung) oder mit doppelten Standards (alles ist immer mindestens doppelt so schlecht als wenn e s andere machen würden) betrachtet?
Wird Jüd*innen welche nicht in Israel leben vorgeworfen, loyaler dem Staat Israel gegenüber zu sein, als dem Staat, in dem sie leben?
Werden alle Jüd*innen kollektiv für Handlungen des Staates Israel verantwortlich gemacht?
Gibt es eine Anknüpfung an antisemitische Ressentiments (auf Vorurteilen, einem Gefühl der Unterlegenheit, Neid o. Ä. beruhende gefühlsmäßige, oft unbewusste Abneigung)?
* Shoah¹¹
Von überlebenden Jüd*innen selbstgewählter Begriff, der ausschließlich das industrielle massenhafte Töten und Verfolgen bis hin zur Vernichtung von Jüd*innen zu Zeiten des zweiten Weltkrieges bezeichnet.
*Nationalismus¹²
Nationalismus bezeichnet eine Ideologie, die sich auf die vermeintlichen Merkmale einer ethnischen Gemeinschaft bezieht. Merkmale wie z.B. Sprache, Kultur, Geschichte werden überhöht und als etwas Absolutes gesetzt. Das äußert sich u.a. in einem agressiven Verlangen und/oder Bestreben nach Volk und Raum.
*klassistisch / Klassismus¹³
Der Begriff bezeichnet die Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft und/oder der sozialen und ökonomischen Position. Es geht bei Klassismus also nicht nur um die Frage, wie viel Geld jemensch zur Verfügung hat, sondern auch welchen Status die Person hat und in welchen finanziellen und sozialen Verhältnissen sie aufgewachsen ist. Klassismus richtet sich gegen Personen einer „niedrigeren Klasse“. Es werden insbesondere Menschen mit wenig(er) oder keiner ökonomischen oder gesellschaftlichen Macht, relativ zu ihrer sozialen Position, ausgegrenzt.
*Empowerment¹⁴
Der Begriff beschreibt mutmachende Prozesse der Selbstermächtigung, in denen Menschen in Situationen des Mangels, der Benachteiligung oder der gesellschaftlichen Ausgrenzung neue Kräfte entwickeln und ihre individuellen und kollektiven Ressourcen (wieder) zu einer selbstbestimmten Lebensführung nutzen.
*betroffenenzentiert¹⁵
Dies bedeutet, dass bei Entscheidungen, Unterstützungen oder Dienstleistungen die Perspektiven und die Bedürfnisse der Person, die direkt betroffen ist, im Mittelpunkt stehen. Der Ansatz zielt darauf ab, die Erfahrungen und Meinungen der betroffenen Person zu berücksichtigen, um Lösungen zu finden, die ihren Bedürfnissen gerecht werden und ihre Lebenssituation verbessern. Dies steht im Gegensatz zu sonstiger gesellschaftlicher Normalität, in der gewaltausübende Personen und die Unschuldsvermutung im Zentrum stehen.
*binär¹⁶
Steht in diesem Kontext für den verbreiteten Irrglauben, dass Geschlecht ein binäres System ist. Binär steht für „zweiteilig“ und reduziert auf nur zwei Geschlechter: männlich und weiblich. Sämtliche anderen Geschlechter werden als Abweichung von der (binären) Norm betrachtet und abgewertet.
Wir haben hier die im Text vorkommenden Begriffe definiert. Die Übersicht über wichtige Gewalt- und Diskriminierungsformen ist auf keinen Fall vollständig, aber bietet einen ersten Einstieg. Es soll ermöglichen, dass Personen dazu angeregt werden sich weiter zu informieren und zu reflektieren.